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MEIN EKEL IST EIN PRIVILEG
Panzerkreuzer Rotkäppchen
Performance
Die DDR und Ostdeutschland sind in der letzten Zeit immer wieder Auslöser von Ekelgefühlen gewesen: etwa, wenn die Historikerin Hedwig Richter von der „ekligen menschenverachtenden DDR" spricht, oder Springerchef Mathias Döpfner seinen "Ekel" vor den Ostdeutschen beklagt, die entweder "nur Faschisten oder Kommunisten" seien. Mit unserer Veranstaltungsreihe untersuchen wir aus ostdeutscher und künstlerischer Perspektive den Komplex Ekel und DDR, nach dem Motto, das der DDR-Dramatiker Heiner Müller formuliert hat: „Mein Ekel ist ein Privileg“ (1979). Mit dieser Lesart von Ekel als privilegierter Körperpraktik kuratieren wir drei Veranstaltungen mit unterschiedlichen Themensetzungen: I.: Ekel als politischer Horror in den 90er Jahren, II.: Ekel in der Performance-Kunst der DDR, III.: Ekel als Ästhetik zeitgenössischer ostdeutscher Künstler*innen. Ziel unserer Reihe ist die Mobilisierung des 'ekligen Ostens' als wirkmächtige Diskursform seit den 90er Jahren bis heute. Statt bürgerlichem Brechreiz eröffnen wir ambivalente Gefühls- und Denkräume für den Komplex "Ekel und Osten". Dabei nutzen wir die Formate Tanz und Theorie, die gleichberechtigt und wie Sensoren ineinandergreifen, um den Zusammenhang von Ekel und DDR nachzugehen. Unsere Auftaktveranstaltung, zu der wir internationale Tänzerinnen (Giorgia Bovo, Kerstin Hurbain, Jenny Helene Wübbe, Anna Stiede) und Gesprächspartnerinnen wie Anna Langhoff (Theaterautorin), Annette Simon (Psychoanalytikerin und Tochter von Christa Wolf) und Kat Köppert (Prof. für Medienwissenschaft) eingeladen haben, findet Ende November statt. Auf dieser Veranstaltung erwarten Sie immersive Formate, um in den Gefühls-, Grenz- und Diskursraum "Ekel vor Ostdeutschland" einzutauchen.
Produktion: Panzerkreuzer Rotkäppchen
Artistic Director: Susann Neuenfeldt
Dramaturgie: Simon Strick
Dramaturgie Assistenz: Marisa Burkhardt
Financial Management and Social Media: Maria Ullrich
Bühne: Werner Türk
PR: N.N.
Technische Leitung: Holger Duhn, Klaus Altenmüller
Tanz & Performance: Jenny Helene Wübbe, Kerstin Hurbain, Anna Stiede, Giorgia Bovo/ Documentation: Sezgin Kivrim
30. Nov. 2024
18:00
Eintritt:
10€ | 14€
Studio 1
Uferstraße 23 | 13357 Berlin
Badstr. 41a | 13357 Berlin